Orkan Petra

Bienen fest verzurrt! Wir hoffen mal, daß die Schäden deutschlandweit (und natürlich auch rund um unsere kleine, feine Imkerei) sich in Grenzen halten!

Insektenrückgang weitreichender als vermutet

Eine neue Untersuchung der TUM zum Thema Insektensterben (nicht nur Honigbienen):

Auf vielen Flächen tummeln sich heute etwa ein Drittel weniger Insektenarten als noch vor einem Jahrzehnt. Dies geht aus einer Untersuchung eines von der Technischen Universität München (TUM) angeführten internationalen Forschungsteams hervor. Vom Artenschwund betroffen sind vor allem Wiesen, die sich in einer stark landwirtschaftlich genutzten Umgebung befinden – aber auch Wald- und Schutzgebiete.

https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/35768/

Quelle: Technische Universität München

Asiatische Hornisse

Nachdem wir selbst diesen Spätsommer recht unschöne Begegnung mit dieser Art hatten (verfolgt bis ins Büro und ein Stich den man selbst als Imker so nicht unbedingt braucht….):

https://www.hessenschau.de/panorama/asiatische-hornisse-erstmals-in-hessen-gesichtet,asiatische-hornisse-100.html

( Bild © Imago Images )

Neue Völker

Wir waren fleißig diese Woche und haben unsere vier neuen Bienenvölker übernommen und es Ihnen an unserem Bienenstand wohnlich gemacht. Zudem konnten wir aus unseren bestehenden Völkern mehrere Ableger erstellen, um den Schwarmtrieb zu dämpfen und zudem unsere Völker auf natürliche Art und Weise zu vermehren.

Mit insg. zehn Völkern gehen wir nun der Ende Mai einsetzenden Sommertracht entgegen, und freuen uns bereits darauf, uns um die „Neuen“ mit der gleichen Sorgfalt und Begeisterung zu kümmern, wie sie auch unsere bisherigen Völker genießen.

Ach…und wir haben gestern auch unsere ersten Schritte im Bereich der eigenen Königinnenzucht gemacht. Wir drücken uns einfach mal selbst die Daumen ;)

Nächster Termin: Schleudern der Frühtracht (vorraussichtlich am Wochenende des 18.5. und 19.5.)

Unsere vier neuen Bienenvölker sowie zwei der älteren Ableger im Vordergrund.

Geht es los?

Das Fragezeichen im Titel steht uns schon seit Wochen über dem Kopf. Einerseits zuckt die Natur, erste gelbe Weidekätzchen zeigen an, daß da etwas am Starten ist, die Kornelkirsche zeigt gar Blüten.

Nur das Thermometer und noch viel mehr der Windgeschwindigkeitsmesser möchte nicht mitspielen. Nachts zwar meistens keine Minustemperaturen, tagsüber aber auch keine dauerhaften 15°C. Dazu meißt bewölkte Tage, so daß auch keine direkte Sonneneinstrahlung unseren Bienenvölkern in den Frühling und zum Ende der Durchlenzung hilft. Man steht halt öfters da, mit Blick auf die Natur, Seitenblick auf das Wetter, und fragt sich „Geht es (bald mal) los?“.

Jede Woche hebt man die Bienenstöcke an, ohne sie zu öffnen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Futter den fleißigen Damen (wobei sogar bereits der ein oder andere Herr sich zeigt) noch bleibt. Und wenn mal 13 oder gar 14 °C sind spickt man auch mal für einige Sekunden in den Stock, unter die Gaze, und das Herz rutscht mit jeder Woche tiefer in die Imkerhose, wenn die Wintervorräte dahinschwinden. Daher haben wir uns bei einigen Völkern bereits entschieden, auf Nummer sicher zu gehen, und Ihnen Futter zuzugeben.

Doch so langsam scheint sich das hiesige Klima daran zu erinnern, was uns kommenden Mittwoch, am 20.03., bevorsteht, und es scheint, daß der Frühlingsanfang auch tatsächlich einen Wetterumschwung mit sich bringt.

Bereits heute konnten wir die folgenden Aufnahmen machen, die uns positiv stimmen:

 

 

Wir hoffen, daß wir am Wochenende die Auswinterung abschließen können, und sind stolz, alle unserer Wirtschaftsvölker unbeschadet über den Winter bekommen zu haben…auch wenn natürlich das eine stärker sein mag als das andere….nicht jeder Bien ist gleich.

 

 

Spring is coming!

Gespannt wie der bekannte Flitzebogen sind wir im Moment, daher wird als erstes jeden morgen die Wettervorhersage geprüft. Die letzten, regnerischen Tage empfanden wir gar nicht so schlecht, jetzt muss nur noch das Thermometer die Handbremse lösen, und die Natur sollte mit vollem Schwung in die ersten Trachten starten.

Quer durch Deutschland hören wir bereits von ersten Salweiden, die das bevorstehende Blühen anzeigen, und sogar von Kornelkirschen, die bereits Blütenansätze zeigen. Sprich: es geht bald los, und wir können es wahrscheinlich eben so wenig erwarten, wie unsere Bienen.

Ein kleiner Blick in unsere „Werkstatt“ zeigt, daß wir auch schon fleißig waren und sind, um rechtzeitig zur Kirschblüte unsere Stöcke mit Honigkästen und frischen Rähmchen und Mittelwänden zu versorgen, worauf diese dann die Honigwaben aufbauen.

 

 

Winterkontrolle mit der Infrarotkamera

Der Winter ist immer so eine Sache in der Imkerei. Natürlich bereitet man seine Bienenstöcke so gut es nur geht auf die kalte Jahreszeit vor. Genug Futter müssen Sie haben, um Wärme erzeugen zu können und insbesondere im Frühjahr den Brutbetrieb unterstützen zu können.

Erste größere Kontrolle im neuen Jahr

Das vergangene Wochenende ermöglichte mit seinen nahezu 12 °C endlich die Möglichkeit, möglichst gefahrlos (für die Bienen) mal in die Stöcke zu schauen. Unsere Bienenstöcke zeigten sich allesamt in einem guten Zustand, mit reichlich Futtervorrat. Wir drücken die Daumen, daß unsere Bienen eine erfolgreiche Durchlenzung bis zum Beginn der ersten Obstblüten vollziehen.

Ende der Einfütterung

Ungewöhnlich lange mussten wir dieses Jahr unsere Bienen einfüttern. Die ungewohnt frühen Trachten dieses Jahr – bedingt durch den etwas seltsamen Jahreswetterverlauf – deuteten klar auf eine lange „Durstperiode“ im Herbst hin.

Daher haben wir dieses Jahr – um die vom Deutschen Imkerbund für 2018 empfohlene Menge an Wintervorräten anzulegen – noch bis in den Oktober hinein sowohl Futterteig als auch Flüssigfutter in Form von Zuckersirup verabreicht.

Mit einem gemischten Gefühl gehen wir daher nun in den Winter, denn so seltsam es klingen mag, die aktuell immer noch milden Temperaturen und die anstehende, erneute Wärmewelle sind nicht zwingend ideal für die Bienen.

Zum einen findet sich immer noch genug Pollen in der Umgebung, so dass sowohl Temperaturen als auch Futterangebot die Stöcke dazu veranlassen, ihre Königin weiterhin Eier legen zu lassen – „stiften“, wie es der Imker nennt, da die Eier wie winzig kleine Reiskörner aussehen. Diese Brut möchte gewärmt werden, und dazu benötigen die Heizerbienen Futter….welcher eigentlich für die Wärmung der Bienenkugel im Winter wichtig ist, in deren Mitte die Königin den Winter versucht zu überstehen. Zum anderen müssen die Winterbienen – welche weitaus größer „gemästet“ werden als die Sommerbienen – auf einmal mehr Arbeit verrichten als gedacht. Sommerbienen werden in der Regel ca. 30 Tage alt. Sie sterben aber keinen Alterstod, sondern arbeiten sich im wahrsten Sinne des Wortes zu tode. Ein Grund, warum wir jedes Tröpfchen Honig wertschätzen sollten.

Die Winterbienen jedoch sind dafür auserkoren, möglichst viel Masse anzusammeln, und in der Winterkugel möglichst viel Wärme spenden zu können, und das lange. Winterbienen können bis zu drei Monate alt werden, sofern sie nicht zu viel arbeiten müssen.

Der weitaus gefährlichste Einflussfaktor für die Bienen bei diesem milden Herbst ist jedoch ein ganz anderer: die hier schon oft beschriebene Varroa-Milbe, lat. Varroa destructor. Die für die Bienen tödliche Milbe pflanzt sich ausschließlich über die Brut der Bienen fort. Solange ein Volk brütet, um so größer wird die Milbenpopulation. Im Frühjahr und Sommer um so stärker, da hier Drohnen erbrütet werden, welche von der Milbe um den Faktor zwei bis vier stärker befallen werden als die weiblichen Arbeiterinnen. Solange ein Bienenvolk also brütet, verstärkt sich der Varroa-Druck auf das Volk.

In einem idealen Jahr wird die Varroa-Milbe nach dem Abschleudern des Honigs – meißt im August – mit verschiedenen Mitteln verdrängt. Wir nutzen dafür die gängige Behandlung der Bienen mit Ameisensäure, wie in anderen Beiträgen beschrieben. Die Säure schädigt die Bienen nur schwach, veräzt aber die Atemapparate der Milben. Sie kommt jedoch nur bedingt in die aktuell verschlossene Brut, sprich die nächste Generation der Milben ist davon nur schwach beeindruckt.

Im Herbst und Winter, sobald Minustemperaturen herrschen, geht ein Bienenvolk aus der Brut heraus, sprich die Königin legt keine Eier mehr. Herrschen also drei Wochen dauerhaft Minus- oder nahezu Minustemperaturen, kann man als Imker sicher davon ausgehen, daß keine Brut mehr im Stock vorhanden ist (drei Wochen ist die maximale Brutzeit einer Winterbiene). Man kann also davon ausgehen, daß die restlichen Milben nun ausschließlich auf den Bienen sitzen. Daher wird tief im Winter ein einziges mal der Bienenstock geöffnet, um die Bienen ein letztes Mal im Jahr gegen die Milbe zu behandeln. Hierzu wird bspw. eine Mischung aus Puderzucker und Oxalsäure auf die Bienen geträufelt – welche jetzt bereits in einer festen „Winterkugel“ sitzen, die Königin tief in der Mitte, wo es am wärmsten ist. Der Puderzucker regt einen Putzreiz ein, so daß benachbarte Bienen die beträufelten putzen, und sich somit die Oxalsäure – welche ebenfalls tödlich für die Milben ist – so gut es geht verbreitet, um den Großteil der nun aufsitzigen Milben abzutöten.

Die Bienenkugel selbst folgt übrigens dem typischen Rennradfahr-Prinzip: die äußersten Bienen, welche am stärksten von der Kälte getroffen werden, versuchen so lange es geht auszuhalten, und dann weiter ins innere der Kugel zurück zu kehren, wo sie neue Nahrung aufnehmen, um wieder durch Muskelvibrationen Wärme zu erzeugen….sobald sie wieder in den äußeren Schichten der Kugel an der Reihe sind. Nach und nach gibt es hier natürlich einen Totenfall, daher ist ein erfolgreiches Überwintern eines Bienenvolkes immer von dessen Stärke (damit der Totenfall nicht irgendwann die Bienenkugel so klein werden lässt, daß die Konigin unterkühlt), dem Futtervorrat (damit genug Futter da ist, damit die Bienenkugel Wärme erzeugen kann) und dem Varroabefall ab (damit die vorhandenen Bienen möglichst gesund und nicht stark geschwächt sind).

Ein milder Herbst und Winter kann daher schnell dazu führen, daß die Völker mit einem erhöhten Varroadruck in das nächste Bienenjahr starten müssen, da zu lange gebrütet wurde.

Wir hoffen daher inständig, daß in den kommenden Wochen es endlich mal November-Temperaturen gibt….Sie mögen es uns verzeihen :)

Einfütterung für den Winter, die 4.

Auch wenn der Blick nach draußen (und auf das Thermometer) es nicht direkt vermuten lässt: der Winter kommt. Daher müssen wir unsere Bienenvölker für den Winter vorbereiten. Neben der notwendigen Varroa-Behandlung bedeutet dies vor allem das Einfüttern der Völker. Dieses Jahr ist ein komisches Jahr, mit einem extrem frühen Sommer, und wahrscheinlich einem ebenso frühen Herbst. Die Bienen brauchen daher viel Futter für den Winter, aber die Einfütterung darf auch nicht zu lange dauern, da sonst die Winterbienen unnötige Arbeit leisten müssen (Futter eintragen).

Unsere Völker haben heute wieder ihre regelmäßigen Rationen an Futterteig bekommen. Heute: pro Volk 2,5kg. Damit stehen unsere Wirtschaftsvölker bei knapp 20kg Futtermenge; unsere neuen Ableger bei 10kg.

Wir bedanken uns bei allen Kunden, die unseren Honig kaufen, da natürlich sowohl die Wintereinfütterung als auch die Behandlung gegen die Varroa-Milbe durch unseren Honigverkauf finanziert wird.