Insektenhotels – Was man beachten sollte

In vielen Gesprächen mit unseren Kunden kommt immer mal wieder – logischerweise – das Thema Insektenschutz auf, und viele Honigfreunde möchten natürlich auch selbst einen Beitrag zum Schutz und zur Pflege der Bestäuberinsekten leisten – egal, ob nun Honigbiene, Wildbiene, Hummel, Schmetterling etc.

Oft wird dann ein sog. Insektenhotel aufgestellt, eine künstliche Nisthilfe für diverse Insekten. Wir hatten vor einigen Jahren die Ehre, Zuhörer eines exzellenten Vortrags zum Thema Wildbienenschutz sein zu dürfen. Darin wurde sehr eindrucksvoll erklärt, warum ein Großteil der Insektennisthilfen/hotels, die man in Baumärkten, Zoo-Fachläden etc. bekommt, oft kontraproduktiv für den Schutz der Insekten sind, die man an sich schützen möchte. Es springen leider sehr viele Firmen auf den „Rettet die Insekten“-Zug auf, und lassen irgendwo auf der Welt möglichst billig Nisthilfen fertigen, die sie dann in ihren Läden verkaufen können.

Diese Nisthilfen haben jedoch in vielen Fällen zwei Probleme:

  • Sie sind nicht von fachkundigen Personen geplant bzw. entworfen
  • Sie müssen Gewinn einbringen, und daher sollten die Fertigungskosten so gering wie möglich sein

Wir hören dann immer mal wieder den Satz (in versch. Ausführungen): „aber so richtig was los ist in dem Hotel auch nicht“.

Viele dieser Insektenhotels haben konstruktive Mängel. Das beginnt mit gebohrten Löchern für Wildbienen, die nicht entgratet wurden, wodurch die Chance besteht, daß die Wildbiene – wenn sie ausnahmsweise mal rückwärts in das Loch kriecht (zur Eiablage) – sich die Flügel verletzt oder sogar abschert. Sie ist danach nicht mehr in der Lage zu fliegen. Sie selbst, ihre Brut ist dem Tode geweiht. Es geht weiter mit Hotels, welche Baum- bzw. Astscheiben verwenden, in welche die Röhren gebohrt wurden. Diese Scheiben – wenn unzureichend getrocknet – stehen unter starkem Druck während das Holz sich erwärmt, erkaltet, trocknet, und es bilden sich Risse….oft genau durch die gebohrten Röhren, wodurch die Brut darin ebenfalls nicht überleben kann, sobald die Röhre aufreißt.

Es geht weiter mit Nisthilfen mit Hohlsteinen, etwas, was eine Wildbiene nur in aller größter Not bebrüten würde, und mit anderen, die mit verschiedensten Materialien Nistplatz für Insekten geben, die sich tatsächlich von der Brut der anderen Insekten im gleichen Hotel ernähren.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist immer sehr gut gemeint, ober oft wird dann leider eine Nisthilfe eingesetzt, die wenig sinnvoll ist.

In diesen Fällen ist oft weniger mehr. Es muss nicht das große Insektenhotel sein, welches dann leer ist, da es für viele Insekten eher eine Falle dar stellt. Die kleinen, aber feinen Nisthilfen, die von Experten entworfen wurden, helfen hier meißt mehr, wenn man selbst bspw. im eigenen Garten der ein oder anderen Wildbiene eine Brutmöglichkeit geben möchte, und sich mit den kleinen Tierchen anfreunden will (was wir nur empfehlen können….die stechen auch nicht).

Wir vermitteln sehr gerne Kontakt zu Experten auf dem Gebiet, und möchten auch ein paar Links teilen zu diesem Thema, damit jeder, der gerne Insektenschutz betreiben möchte, auch Erfolg damit hat:

https://wildbee.ch/

https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/fehlerquellen/

https://www.wildbienen.info/artenschutz/untaugliche_nisthilfen_A.php

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